Die Essensgewohnheiten von Reisenden verändern sich. Der Anteil der Vegetarier wird immer größer, Restaurants müssen heute sogar vegane Gerichte vorhalten. Außerdem wird zunehmend lokales Essen verlangt, das über die Standardgerichte hinausgeht. Mit Burgern, Spaghetti und einem Curry ist man kein internationales Restaurant mehr. Nicht nur im Luxussegment werden raffinierte und außergewöhnliche Kreationen verlangt.
Regionale Küche
Die Gegend, in der ein Hotel ansässig ist, hat eine Menge kulinarische Spezialitäten zu bieten, die oft vernachlässigt werden. Heute wollen Gäste die gastronomische Kultur eines Landes oder einer Region kennenlernen. Eine Hausmacherwurst, ein Eintopf mit Kräutern und Gemüse vom Markt oder ein Schweinebraten von Biotieren aus dem örtlichen Bauernhof zeigen dem Gast, dass man eine regionale Verantwortung hat. Außerdem können sich Hotelrestaurants so vom Einheitsbrei der Konkurrenz abheben.
Nachhaltige Küche
Klimaschutz spielt ebenfalls eine Rolle. Es muss kein Steak sein, das aus Argentinien eingeflogen wurde, wenn deutsche Rinder die gleiche Qualität liefern können. Saisonale Küche liefert leckeres Obst und Gemüse, ohne dass dafür lange Transportwege in Kauf genommen werden müssen. Bei importieren Waren, die es hierzulande nicht gibt, können Hotels darauf achten, dass Lieferketten so gestaltet sind, dass die Produzenten genug verdienen. Gleichzeitig kann auf Ökoanbau bestanden werden, zum Beispiel bei Avocados und Quinoa, die derzeit als Superfood auf keinem Buffet fehlen dürfen.
Vegetarische Küche
Den wohl größten Wandel macht derzeit die vegetarische Küche in Hotelbetrieben durch. Was früher eine fade Gemüsesuppe, ein gemischter Salat oder ein überwürzter Grünkernbratling war, ist heute täuschend echt aussehender Fleischersatz, ein marinierter Tofu oder ein koreanisches Gericht mit Reiskuchen. Kein Restaurant kann es sich leisten, keine große Menge an vegetarischen und veganen Speisen auf der Karte zu haben. Der Gast honoriert dabei Experimentierfreude und Ideenreichtum.
Internationale Gerichte in neuem Gewand
Wir alle kennen das süßsaure Huhn, das rote Thaicurry, Burritos und einen marokkanischen Couscous. Mit diesen Standards wird man kaum noch Gäste begeistern können. Gefragt ist eine Mischung aus exotischen Grundlagen mit lokalen Elementen. Ein Küchenchef darf ein grünes Curry gerne mal mit Bärlauch machen, zu den Maultaschen eine chinesische dunkle Sojasauce reichen oder ein Chili mit weißen Bohnen und pflanzlichem Fleischersatz auf den Tisch bringen. Wir sind heute in der globalen Welt vernetzt, und das kann und soll sich in einer zeitgemäßen Speisekarte ausdrücken. Erlaubt ist in der modernen Küche, was gefällt, und deshalb sollten sich Küchenchefs gern mal trauen, einen neuen Weg auszuprobieren.